Wie die Patenschaften helfen

Insgesamt betreuen wir derzeit 41 Patenschaften. Die folgenden Beispiele zeigen wie hilfreich die Patenschaften für die Menschen in Indien und Nepal sind und sie bei ihren unterschiedlichen täglichen Bedürfnissen unterstützen.

 

Patenschaften für die Mönche im Kloster Tse Chok Ling in Dharamsala 

    

Im Kloster betreuen wir derzeit 6 Patenschaften. Diese Spenden werden nicht direkt an die Mönche überreicht, sondern vom Kloster verwaltet und je nach Bedarf genutzt. So dienen die Spenden dem Gemeinwohl und alle profitieren davon. In einer kleinen Mönchs-Gemeinschaft wie in Tse Chok Ling ist dies sehr hilfreich und sinnvoll. Es gibt keine Krankenversicherung, Medikamente und Behandlungskosten müssen die Mönche selbst tragen und besonders für die Älteren ist diese Unterstützung von großer Bedeutung. Da sich ein Kloster im Allgemeinen nur durch Spenden finanziert, ist die gesamte Gemeinschaft auf solche Hilfe angewiesen und mit den Patenschaften möchten wir zum Erhalt der buddhistischen Lehre und der Kloster-Tradition beitragen.
 

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Patenschaften für Kinder in Dharamsala und Nord-Indien

     

Seit 1960 lebt der Dalai Lama im nordindischen Dharamsala (Bundesstaat Himachal Pradesh) im Exil, zusammen mit ca. 8.000 Tibetern. Ein Großteil ist noch in Tibet geboren oder stammt aus tibetischen Dörfern im Himalaya-Raum. Sie bemühen sich ihre Kultur, die im eigenen Land durch politische und religiöse Verfolgung bedroht ist, zu bewahren. In Dharamsala befindet sich auch der Sitz der Exil-Regierung und weiterer exiltibetischer Institutionen.

Kinder und Jugendliche, die aus Tibet geflohen und nach Indien ins Exil gekommen sind, erhalten Unterstützung durch die tibetische Exilregierung, können kostenfrei in den verschiedenen TCVs (Tibetan Children Village) lernen und oft auch wohnen.

Diejenigen, die bereits außerhalb Tibets geboren wurden, gehen auch meist auf diese Schulen, doch die Eltern müssen selbst für das Schulgeld aufkommen, was ihnen oft sehr schwer fällt.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama weist immer wieder auf die Bedeutung der Erziehung, Ausbildung der Jugendlichen, sowie den Erhalt der Tibetischen Sprache hin. Eine Patenschaft hilft Tibetern ihren Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen, sie hilft Jugendlichen ein Studium zu absolvieren und hilft direkt und indirekt die tibetische Sprache und Kultur zu bewahren.

Wir möchten die armen Familien mit Patenschaften unterstützen, damit die Schulausbildung der Kinder gesichert wird.

Die 11-jährige Kalsang Dolma aus dem tibetischen Dorf Pelkok in Nordnepal ist solch ein Kind. Es war immer ihr Wunsch gewesen einmal zur Schule gehen zu können, doch die armen Eltern konnten sich dies nicht leisten. Im Frühjahr 2016 konnte sie nach Indien gelangen. In Dharamsala lebt einer ihrer Brüder, der vor Jahren als Novize ins Kloster gekommen ist. Auch er konnte nur so schreiben und lesen lernen. Karsang Dolma lebt seit dem Frühjahr 2017 im TCV Chauntra und geht dort auf die Schule.

   foto-29-karsang-dolma  die kleine Kalsang Dolma mit ihrer Großmutter im Dorf Pelkok

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Patenschaften für Kinder im tibetischen Dorf Briddhim in Nord-Nepal

   

Seit vielen Generationen leben die einfachen tibetischen Familien in diesem Grenzbereich zu Tibet. Die Eltern und Großeltern sind in der Regel ungebildet und Analphabeten und versuchen sich und ihre Familien meist mit einfachen Arbeiten, Verkauf von angebautem Gemüse, Sammeln von Holz und Feldarbeit über Wasser zu halten. 

Da durch das Erdbeben im April 2015 die Dorfschule zerstört wurde, ist heute die nächstgelegene Schule die Highland Secondary Boarding School in der Bezirkshauptstadt Dhunche. Der Fußmarsch nach Dhunche dauert ca. 10 Stunden, daher sind die Kinder auf dem Schulgelände untergebracht. Allerdings können sich die armen Familien in Briddhim die Schulgebühren- und Unterbringungskosten nicht leisten. Ohne Patenschaften hätten viele der Dorfkinder keine Chance auf eine solide Schulbildung.

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Patenschaften für Studenten

 

Jugendliche wie der 19-jährige Kunga Dechen (Foto links), dessen Vater als housekeeper im Kloster Tse Chokling arbeitet, hätten ohne Unterstützung nie die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen. Dank der Patenschaft kann er für Studiengebühren, Zimmermiete, Kleidung, Unterrichtsmaterial und alles aufkommen, was er zum Leben braucht. Auch in Indien ist es schwer eine gut bezahlte Arbeit zu finden, doch ohne Ausbildung sind die Chancen gleich Null. In Zukunft wird Kunga seine armen Eltern unterstützen und für sie sorgen können und kann selbst ein unabhängiges Leben führen.

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Patenschaften für studierende Ordinierte

 

In Dharamsala gibt es viele junge Ordinierte, die an Klosterschulen studieren. Viele von ihnen möchten ihren Geshe-Abschluss machen. Geshe ist ein Gelehrten-Titel, der dem eines Professors gleichkommt. Die intensive Ausbildung dauert fast 20 Jahre und gemäß der Tradition der großen Mahayana-Klöster werden den anderen Mönchen anlässlich der Geshe-Prüfung Gaben dargebracht wird.

Mit einer Spende können Sie diesen Mönchen helfen ihre Geshe-Prüfungen gemäß der Tradition abzulegen. Damit möchten wir einen Beitrag leisten, dieses wertvolle Studium des Buddha Dharma im Rahmen seiner Tradition zu erhalten.

    foto-28-gyaltsen-lobsang-u-phuntsok-palden-mit-tenzin-gurmyi  Geshe Tenzin Gurmyi (Mitte), unser Mitarbeiter vor Ort, mit seinen beiden Studenten Gyaltsen Lobsang und Phuntsok Palden

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Patenschaften für alte Menschen

     

In dem tibetischen Dorf Briddhim in Nord-Nepal liegen uns besonders auch die alten Menschen am Herzen. Sie sind im Dorf aufgewachsen und während Jugendliche, die eine Chance erhalten, abwandern, harren sie aus und erhalten das Dorf am Leben. Sie sind meist Analphabeten, denn sie konnten nie eine Schule besuchen. Eine Altersvorsorge gibt es nicht.

Das starke Erdbeben von 2015 hatte nicht nur die Infrastruktur des Dorfes komplett zerstört, sondern den meisten der Bewohner ihre Einnahmequelle genommen. Vieles konnte nicht mehr aufgebaut werden, da die finanziellen Mittel fehlen. So leben gerade die alten Menschen, denen es oft gesundheitlich schlecht geht von schwerer Tätigkeiten, wie dem Transport von Feuerholz oder harter Feldarbeit. Oft haben sie keine Angehörigen mehr im Dorf und sind auf sich alleine gestellt. Die Patenschaften helfen diesen Menschen sich mit dem Notwendigsten im Alter zu versorgen.

In Dharamsala unterstützen wir außer den Mönchen des Klosters Tse Chok Ling, auch mittellose Mönche und Nonnen aus Mcleod Ganj (Upper Dharamsala), die zwecks mangelnder familiärer Unterstützung unsere Hilfe brauchen.

Auf unseren Reisen nach Dharamsala konnten wir zahlreiche enge Kontakte zu den Tibetern knüpfen. Zum ersten Mal erfuhren wir von der mangelnden Versorgung für Ordinierte, die keinem Kloster angehören. Es gibt weder Krankenversicherung noch eine Altersvorsorge. Zwar existieren Pflegeheime, doch nicht für Ordinierte. Die tibetische Exilregierung ist sich dieser sozialen Verpflegungslücke wohl bewusst, doch es fehlt an Investoren um dieses wichtige Ziel der Errichtung eines Alten-/Pflegeheims für Mönche und Nonnen umzusetzen.

Viele von ihnen sind krank, leben alleine und haben so keine Unterstützung durch ein Kloster.
Wir haben Mönche kennengelernt, die unter unvorstellbar schwierigen Bedingungen leben müssen. Nur wenige haben Familienangehörige, die helfen können für Miete und Lebensmittel aufzukommen.

Ein solcher Fall war der 67 jahre alte Mönch Lobsang Tsondru:

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Der Mönch leidet an einer schlimmen Hautkrankheit (an Kopf und Armen). Lobsang Tsondru wurde in Kham, Ost-Tibet geboren. Im Alter von 40 Jahren wurde Lobsang Tsondru Mönch und 2 Jahre später, 1992, verließ er Tibet und floh nach Indien. 1997 kam er nach Dharamsala. Er hat keine Familie in Indien. Lobsang Tsondru ist seit vielen Jahren auf tägliche Medikamente angewiesen, die aber kaum helfen. Wegen seiner Krankheit kann er nicht im Kloster leben oder studieren. Daher lebte er seit 1999 in einem winzigen Zimmer, das zu einem Altenheim gehört und ihm ausnahmsweise zur Verfügung gestellt wurde. Es war nicht mehr als ein Unterschlupf, daher brauchte er keine Miete zu zahlen, schon aber für das bisschen elektrische Licht. Es gab kein fließendes Wasser, keine Toilette. Das Zimmer war feucht und die Wände schimmelig. Wenn er Wasser benötigte, musste er bei seinen Nachbarn nachfragen. In all den Jahren, ging Lobsang Tsondru im Sommer an einen weit entlegenen Wasserfall zum Duschen und um seine Wäsche zu waschen. Im Winter war das nicht möglich.

Lobsang Tsondru und einem weiteren älteren Mönch in ähnlicher Situation konnten wir dank einer Patenschaft zu einer neuen, sauberen Unterkunft verhelfen.

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Patenschaften für Kinder im Dickyi Tsering children’s home in Kathmandu

          

Die Kinder im Dickyi Tsering Children’s home gehören zu den Ärmsten der Armen. Sie stammen aus Kathmandu und der näheren Umgebung der nepalesischen Hauptstadt und sind nepalesischer und auch tibetischer Herkunft. In vielen Fällen gibt es nur noch einen Elternteil und meist sind Mutter oder Vater krank, Alkohol- und Drogen-abhängig. Sie leben meist auf der Strasse. Manche versuchen als Tagelöhner etwas Geld zu verdienen, arbeiten im Straßenbau, doch viele leben nur vom Betteln. 

Das Heim bietet diesen Kindern weit mehr als ein Dach über dem Kopf und ein trockenes Bett zum Schlafen. Die Kinder werden versorgt, erhalten gesunde Ernährung, Kleidung und wachsen geschützt und umsorgt auf. Ohne die Unterstützung des Heims und der Patenschaften, hätten die Kinder keine Chance auf eine Schulbildung. Das Heim bietet ihnen Sicherheit, eine Grundversorgung, die jedem Menschen zustehen sollte und die Aussicht auf ein besseres und selbstbestimmtes Leben.

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